|
|
Erika Pluhar
|
CURRICULUM VITAE
Nach ihrem Abitur
studierte Erika Pluhar am Max-Reinhardt-Seminar in Wien Schauspiel und war
seit ihrem 20. Lebensjahr bis 1999 ständiges Mitglied des Wiener
Burgtheaters. Sie wurde später durch Film und Fernsehen im gesamten
deutschsprachigen Raum bekannt.
Aktueller Buchtipp: Erika Pluhar - ER Residenz Verlag
Ihre Laufbahn als
Sängerin setzte während der Ehe mit André Heller ein und war vorerst nur
interpretatorischer Natur. Allmählich ging sie dazu über, die Texte ihrer
Lieder selbst zu schreiben. Dies ging Hand in Hand mit ihrer sich immer
intensiver entwickelnden belletristischen schreibenden Arbeit, die zu
mehreren Veröffentlichungen führte. Heute sind ihre eigenen Liedtexte nahezu
Voraussetzung ihrer musikalischen Bühnen und Tonträgerarbeit geworden,
Inhalt und Interpretation verbinden sich auf authentische Weise.
Ebenfalls bestimmend für
ihren eigenwilligen musikalischen Weg waren die Begegnung und Zusammenarbeit
mit den Musikern Antonio V. D`Almeida und Peter Marinoff, mit denen sie über
zehn Jahre lang ein ständiges TRIO bildete. Nach dem plötzlichen Tod des
gebürtigen Bulgaren Peter Marinoff, der als Gitarrist in Wien gelebt hatte,
arbeitete sie mit dem portugiesischen Pianisten und Komponisten ANTONIO V.
D`ALMEIDA weiter - bis heute ein intensives Zusammenspiel. Seine unerhörte
musikalische Kompetenz und Virtuosität
-
die eines Musikers, der sein Klavierstudium an der Wiener Musikhochschule
absolviert hat und dessen kompositorisches Werk der klassischen Moderne
angehört - lassen die sogenannte „leichte" Musik, die sie beide betreiben,
nie ins Seichte absinken. Stimme und Instrument gehen kammermusikalisch
aufeinander ein.
In den letzten Jahren hat
sich für Erika Pluhar unverhofft eine neue musikalische Zusammenarbeit
ergeben, die sich auf schönste Weise und anhaltend intensiviert. Der junge
österreichische Gitarrist KLAUS TRABITSCH wurde ihr ein musikalischer
Partner, mit dem sich trotz des Altersunterschiedes und der
verschiedenartigen musikalischen Wurzeln eine kongeniale Bühnen- und
Studioarbeit herauskristallisiert hat. Vielleicht sind es genau diese
Unterschiedlichkeit und ein gemeinsamer musikalischer Atem, die solches
bewirken. Klaus Trabitsch wird mehr und mehr eine unüberhörbare musikalische
Stimme in Österreich, obwohl er sich als Komponist und Instrumentalist
keiner gängigen, trendgemäßen Richtung anschließt. Auch in diesem Punkt gibt
es zwischen ihm und Erika Pluhar tiefe Einhelligkeit. Im Erschaffen ihres
gemeinsamen Liedwerkes – sämtliche Texte von Erika Pluhar, die Kompositionen
zum größten Teil von Klaus Trabitsch - sind sie in keiner Weise einzuordnen
oder zu etikettieren. Da entsteht weder das „Chancon" altgewohnt -
wehleidiger Art, noch Pop. Da können die Lieder sich teilweise sogar im
Randgebiet kammermusikalischer Klassik aufhalten, und deftig bis zum
Wienerisch-Volksliedhaften herüberrreichen. In der Zusammenarbeit mit vier
weiteren exzellenten Musikern ergab sich als Folge einer CD-Erarbeitung eine
so innige musikalische Übereinstimmung, dass das von ihnen so benannte
KLAUS-TRABITSCH-ENSEMBLE daraus hervorging, mit dem Erika Pluhar ebenfalls
vermehrt konzertiert.
Die Schauspielerin Erika
Pluhar wurde mehr und mehr zur Autorin, in den Konzerten und Lesungen aus
dem eigenen Werk manifestiert sich diese Überschneidung ihrer Professionen
sehr deutlich.
In ihren Büchern ist sie
jedoch nur noch Autorin. Ihr Interesse an menschlichen Vorgängen, das sie
einst in die Schauspielerei trieb, ist wohl auch Triebfeder ihres
Schreibens.
Zur ersten
Buchveröffentlichung kam es 1980 in der Reihe „Neue Frau" bei Rowohlt. „Aus
Tagebüchern" hieß das Taschenbuch, und es enthielt auch eine authentische
Auswahl aus Erika Pluhars Tagebüchern (von der Herausgeberin Angela Praesent,
in Übereinstimmung mit der Autorin, getroffen.) Dieses Buch verkaufte weit
mehr als 100.000 Exemplare, und blieb bis zur Einstellung dieser Reihe,
1999, im Programm. - Bei Rowohlt erschienen auch zwei Lieder-Bücher –
„Lieder und ihre Geschichten" und „Lieder".
Ende der Achtziger
schrieb Erika Pluhar ihren ersten Roman, den sie „Als gehörte eins zum
anderen. Eine Geschichte" benannte. Er erschien 1991 bei Überreuther in Wien
und wurde (vor allem von Sigrit Löffler in der Zeitschrift „Profil") so
überdimensional und vehement verrissen, daß er ebenfalls zu einem
Verkaufserfolg mit über 100.000 Exemplaren geriet. - Überreuther brachte
auch noch den Band „Zwischen die Horizonte geschrieben. Lieder, Lyrik,
kleine Prosa" heraus.
Nach dem Tod ihrer
Freundin Marisa Mell, deren Sterben in einem Wiener Krankenhaus sie zum Teil
begleitet und miterlebt hatte, entstand „Marisa. Rückblenden auf eine
Freundschaft." Mit diesem Manuskript blieb Erika Pluhar längere Zeit auf der
Suche nach einem Verlag, bis der damalige Verlagsdirektor von Hoffmann und
Campe, Lothar Menne, spontan zugriff. Es war der Ostermontag 1995 - erinnert
sich Erika Pluhar - als er sie persönlich anrief und „Mir gefällt Ihr Buch,
ich will es machen" sagte.
Seither hat Erika Pluhar
bei Hoffmann und Campe eine Reihe von Büchern herausgebracht.
1997 erschien „Am Ende
des Gartens. Erinnerungen an eine Jugend", ein Buch, das von Krieg und
Nachkriegszeit, ihrer Kindheit, Mädchenzeit und jungem Frausein erzählt,
symptomatisch für viele Frauen ihrer Generation.
Danach wandte sie sich
aus den autobiographischen Bezügen in die reine Erfindung und Fiktion. Der
Roman, der dabei entstand, trägt auch den bezeichnenden Titel „Matildas
Erfindungen" , und erschien im Frühjahr 1999.
Ein Jahr später folgte
„Der Fisch lernt fliegen. Unterwegs durch die Jahre", eine chronologische
Sammlung von Briefen, Essays, Artikeln, Projekten, Statements, usw. aus den
letzten 20 Jahren. Aus dem Blickwinkel einer künstlerisch tätigen Frau, die
ihrem öffentlichen Leben mehr und mehr mit Verantwortlichkeit begegnete,
entstand so ein Zeitbild und kulturpolitisches Dokument.
2001 erschien der
Dialog-Roman „Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?“ und wurde
für den Verlag das bisher erfolgreichste Buch der Autorin.
Werner Schneyder, Freund
und von ihr hochgeachteter Zeitgenosse, bearbeitete dieses Buch später für
die Bühne. Im Oktober 2004 hoben er und Erika Pluhar das Zweipersonenstück
gemeinsam aus der Taufe, und werden es wohl noch einige Zeit lang an
diversen Bühnen spielen.
Davor aber (2003) erschien
noch Erika Pluhars Roman „Die Wahl“. Politik ist ein Thema des Buches,
eingewoben in die Geschichte zweier Frauen, Mutter und Tochter. Und es geht
um die Frage der richtigen Wahl im privaten wie im öffentlichen Leben, und
um Verantwortung - für die Geschicke eines Landes ebenso, wie für das
Gelingen einer Liebe.
2004 brachte Hoffmann und
Campe zum 65. Geburtstag der Autorin einen ungewöhnlichen Bildband heraus:
drei mit ihr befreundete Fotografinnen - Christine de Grancy, Alisa Douer,
Evelin Frerk - und deren unterschiedlicher fotografischer Blick auf ein und
dieselbe Frau bestimmen dieses „Bilderbuch“ (so der Titel). Es enthält auch
Lyrik der Autorin und bislang unveröffentlichte Passagen aus ihren
Tagebüchern.
Über zwei Jahre schrieb
Erika Pluhar an ihrem neuen Roman „Reich der Verluste“. Mit diesem Buch wird
sie auch den Verlag wechseln, es erscheint im Herbst 2005 bei DuMont
Literatur.
www.erikapluhar.at
|
|
|
|
|